MODAK ® (Modalitätenaktivierung, Lutz 2016³) entstand bei dem Versuch, bei schweren Aphasien minimale sprachliche und kommunikative Fähigkeiten aufzubauen und zu automatisieren.
Im Laufe der Jahre zeigte sich, dass dieses Vorgehen auch bei
Aphasien aller Schweregrade eingesetzt werden kann.

Bei der Aktivierung der Modalitäten

                    Sprechen/Verstehen/Lesen/Schreiben

wird die enge symptomorientierte Therapie der reinen Sprachproblematik durch eine Behandlung der tieferliegenden neurophysiologischen Störungen ergänzt.

Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Anregung zur Kommunikation
und ein enger Bezug zu allem, was in der Welt passiert. Dabei richtet
sich das therapeutische Vorgehen nach den individuellen Interessen
und Lebensumständen der Aphasiker.

MODAK ® umfasst eine Reihe von Therapiekomponenten:

das Grundprogramm (GP): ein systematisch aufgebautes Übungsprogramm, durch das alle sprachlichen Modalitäten in wechselnden Kombinationen auf der Basis der Grundstruktur
S-V-O aktiviert, trainiert und möglichst automatisiert werden sollen.

Satzerweiterungen: Dialogische Übungen, die die im Grundprogramm
aktivierte Satzstruktur S-V-O durch Satzverlängerungen, Wortumstellungen und einfache Konjugationen erweitern und so
die kommunikativen Fähigkeiten verbessern.

Dialogische Grammatikübungen für mittelschwer und leichter betroffene Aphasiker.

Arbeit mit Texten: (Zeitungen, Zeitschriften etc.), die schon in der Anfangsphase der Therapie schwer betroffenen Aphasikern den Zugang zu aktuellen Themen ermöglichen soll.
Weniger schwer betroffene Aphasiker werden je nach den individuellen Möglichkeiten und Interessen an den Umgang mit anspruchsvolleren Texten heran geführt.

 

Ziel der Aphasie-Therapie:

· so schnell wie möglich

· bei möglichst geringer Belastung

· die bestmögliche Kommunikationsfähigkeit

 

Charakteristika des MODAK®-Vorgehens:

Grundprogramm:

· es werden immer mehrere (mindestens zwei) Modalitäten verknüpft

· es werden immer 7 Übungsschritte (= ‚ANLAUF’) bis
zum DIALOG‘ durchgeführt

· geübt wird immer mit einem vollständigen Satz

· geübt wird in 3 Therapiestufen:

1. Deblockierung des betonten substantivischen Objekts
am Satzende;

2. Aktivierung der Verbindung Verb-Objekt;

3. Einbeziehung des Subjekts in Form von Eigennamen

Auch für alle anderen Therapiekomponenten gilt:

· kleine Übungsschritte

· realitätsnahes und auf den Patienten bezogenes Übungsmaterial

· alle Übungen werden kommunikativ durchgeführt

MODAK®

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Aphasietherapie
Dr. Luise Lutz